(Digitaler) Rückenwind für den Pflege-Bahr

Der Reformdruck in der Pflegeversicherung wächst. Zusatzprodukte wie der Pflege-Bahr gewinnen an Bedeutung – und moderne Software macht ihre Umsetzung effizient.

Angesichts der aktuellen Diskussionen und der absehbaren Notwendigkeit einer privaten Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung bietet der Pflege-Bahr eine hervorragende Möglichkeit für Versicherungsunternehmen, neue Produkte im Bereich der Pflegevorsorge anzubieten oder bestehende Angebote gezielt auszubauen.

Druck auf das System: Milliardenloch und Reformbedarf

Die gesetzliche Pflegeversicherung steht unter massivem Druck. Für 2026 wird ein Defizit von rund zwei Milliarden Euro erwartet. Gleichzeitig wird über die Streichung des Pflegegrads 1 diskutiert. Eine Maßnahme, die etwa 863.000 Menschen treffen würde. Sozialverbände warnen vor einem „fatalen Signal“ und betonen, dass auch pflegende Angehörige betroffen wären, da rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden.

Das Pflegegeld bleibt 2026 unverändert, eine Anpassung ist erst für 2028 vorgesehen. Steigende Pflege- und Gesundheitskosten verschärfen die Belastung weiter. Der GKV-Spitzenverband kritisiert die Finanzierung über Bundesdarlehen als nicht nachhaltig. Experten zweifeln, dass die Politik ihr Ziel, stabile Beiträge bis 2027 zu halten, erreichen kann. Zudem erwägt eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die Schwellenwerte in den Pflegegraden 1 bis 3 anzuheben – was den Kreis der Leistungsbezieher weiter einschränken würde.

Private Vorsorge rückt in den Fokus

Während die Politik um Reformen ringt und die Bevölkerung mit steigenden Kosten und potenziellen Leistungskürzungen konfrontiert ist, gewinnt die private Pflegevorsorge an Bedeutung. Der Pflege-Bahr bietet eine verlässliche Möglichkeit, die finanzielle Lücke im Pflegefall zu schließen. Er ist nicht nur eine Ergänzung, sondern ein wichtiger Baustein für eine umfassende Pflegevorsorge: staatlich gefördert, transparent und zugänglich für breite Bevölkerungsschichten.

Gleichzeitig eröffnet der Pflege-Bahr Versicherungsunternehmen die Chance, ihr Angebot im Bereich der Pflegevorsorge neu zu positionieren oder gezielt auszubauen. In einem Markt, der sich zunehmend auf private Ergänzungslösungen stützt, kann er zu einem zentralen Bestandteil einer zukunftsorientierten Produktstrategie werden.

Digitalisierung ist beim Pflege-Bahr der Schlüssel zur Effizienz

Mit dem wachsenden Bedarf an privater Pflegevorsorge steigen auch die Anforderungen an die Prozesslandschaft der Versicherer. Die staatliche Förderung des Pflege-Bahr bringt komplexe Melde- und Prüfmechanismen mit sich, insbesondere im Datenaustausch mit der Zentralen Stelle für Pflegevorsorge (ZfP). Eine effiziente Verwaltung dieser Abläufe ist entscheidend, um Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Rechtssicherheit zu gewährleisten.

Digitale Lösungen schaffen hier die notwendige Basis. Sie automatisieren Zulagenprozesse, reduzieren manuelle Eingriffe und stellen sicher, dass gesetzliche Vorgaben jederzeit korrekt umgesetzt werden. Eine solche technologische Unterstützung ermöglicht es, Förderprodukte wie den Pflege-Bahr wirtschaftlich und zuverlässig zu betreiben – auch bei wachsenden regulatorischen Anforderungen.

So entsteht ein modernes, digitales Fundament für die effiziente Verwaltung geförderter Pflegeprodukte. Es ermöglicht Versicherungsunternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität ihrer Vorsorgeprozesse zu erhöhen. Der Pflege-Bahr wird damit nicht nur zu einer stabilen Säule der Pflegeabsicherung, sondern auch zu einem Beispiel dafür, wie Digitalisierung Effizienz, Compliance und Kundennutzen vereint.

Den Pflege-Bahr im Griff: Zulagenverwaltung mit der PASS

Die PASS Pflege Zulage Engine (PZE) ist eine plattformunabhängige Lösung zur Abwicklung der Meldeprozesse zwischen Versicherungsunternehmen und der Zentralen Stelle für Pflegevorsorge (ZfP). Dank ihrer offenen Architektur und skalierbaren Standardschnittstellen lässt sich die PZE flexibel in bestehende Systemlandschaften integrieren. Sie kann als Lizenzlösung, im Rahmen eines Software-as-a-Service-Modells (SaaS) oder als Business Process Outsourcing (BPO) betrieben werden.

Zu den zentralen Funktionen zählen eine integrierte Prozesssteuerung, die Historisierung sämtlicher Geschäftsvorfälle, Abweichungsanalysen sowie eine grafische Statusampel zur tagesaktuellen Übersicht. Gesetzliche Änderungen werden zentral umgesetzt und termingerecht bereitgestellt – ohne zusätzlichen Anpassungsaufwand für die Anwender.
Tipp!

Bildquelle: Shutterstock

Schreibe einen Kommentar